Wann gibt's Braut-Rabatt?
Strand, Meer, Palmen - und sonst fast nichts: Die Malediven sind ein klassisches Flitterwochen-Traumziel. Foto: Michael Zehender/dpa-tmn
Bremen. So wie für die Hochzeit selbst ist es auch für die Flitterwochen ratsam, frühzeitig zu planen. Mindestens ein halbes Jahr Vorlauf empfiehlt zum Beispiel Deutschlands größter Reiseveranstalter Tui. Das hat nicht nur mit den Frühbucherrabatten zu tun, die es bei Buchungen mit großem Vorlauf meist abzugreifen gibt, sondern auch mit der Verfügbarkeit vor Ort – spezielle Honeymoon-Suiten in Hotels zum Beispiel, die es für Brautpaare zu ermäßigten Preisen gibt, könnten sonst am Traumurlaubsziel vielleicht schon weg sein.
Was hat es mit dem Braut-Rabatt auf sich?
Egal, ob man über einen Veranstalter bucht oder beim Hotel direkt anfragt: Paare sollten deutlich machen, dass sie bei der Reise frisch verheiratet sein werden. Teils bieten Hotels nämlich „Braut-Rabatte“ an. Das können Ermäßigungen von bis zu 50 Prozent des Zimmerpreises sein, sagt Jörn Krausser, Direktor für die Region Indischer Ozean beim Konzern DER Touristik. Teils gibt es auch Honeymoon-Geschenke vor Ort – sei es ein Candle-Light-Dinner oder Massagen. Bei anderen wiederum sei „nur“ eine Flasche Sekt als Goodie im Preis inbegriffen, so Krausser. Die meisten Specials bieten laut Tui Hotels auf Mauritius, den Malediven und den Seychellen an, die zu den klassischen, aber auch hochpreisigen Flitterwochenzielen zählen.
Wie lange nach der Hochzeit wird einem der Rabatt gewährt?
Je nach Hotel und Land unterscheiden sich die Karenzzeiten, bis zu welchem Stichtag nach der Hochzeit solche Rabatte und spezielle Honeymoon-Angebote gewährt werden, heißt es von dem Münchner Veranstalter FTI. Einige bieten sie nur drei bis sechs Monate nach der Hochzeit an, andere bis zu zwölf Monate. Interessant für alle, die nicht direkt nach dem Ja-Wort flittern wollen. Wichtig: Wer einen Braut-Rabatt in Anspruch nimmt, sollte eine Kopie der Hochzeitsurkunde einpacken. Damit könne sich das Brautpaar beim Check-in als solches legitimieren, so Krausser. Es kann durchaus passieren, dass die Hoteliers danach fragen.
Welche Reisetipps haben die Veranstalter?
Beliebte Flitterwochenziele seien laut Tui oft romantische Stranddestinationen wie die Malediven, die Seychellen, Bali und Länder in der Karibik. Städte wie Paris und Venedig oder die griechische Kykladeninsel Santorin seien ebenfalls sehr gefragt. Mauritius ist ein weiterer Klassiker für die Flitterwochen: „Es ist kein Schnäppchen-Ziel für die breite Masse“, führt Petra Gollan-Riedel aus. „Die Hoteliers vor Ort buhlen um die Urlauber, die einfliegen.“ Dabei nehmen sie besonders Honeymooner ins Visier. „Auch weil es extrem angenehme Gäste sind, die man gerne im Haus hat.“ Deswegen böten unter anderem dort so viele Hotels Specials an. Doch auch Vergünstigungen ändern nichts daran, dass man sich Mauritius leisten können muss. Jörn Krausser von DER Touristik hat einen Preistipp parat: Wenn es zum Zeitplan des Paares passe, könne man die Flitterwochen im Zeitraum zwischen Juni und August an der Westküste der Insel verbringen. „Dieser Zeitraum zählt zur Nebensaison auf Mauritius, da dort dann Winterzeit ist – entsprechend sind die Preise relativ günstig.“ Das Wetter während dieser Zeit könne an der Westküste trotzdem durchaus noch als sommerlich durchgehen. Es sei generell ratsam, auf die Nebensaisons zu setzen, wenn der Geldbeutel nicht so stark belastet werden soll. Neben unserem Sommer für die Inseln im Indischen Ozean nennt FTI hier als weitere Option die europäische Frühlingszeit für Ziele in der Karibik.
Neben diesen klassischen Zielen nennen die Veranstalter noch weitere Geheimtipps:
Bora-Bora in Französisch-Polynesien: Eine Option für alle, die Strand-Traumurlaub für die Flitterwochen wollen. Hier warten Wasserbungalows und türkisfarbenen Lagunen.
Sa Pa in Vietnam: Diese Bergregion sei perfekt für Paare, die Trekking und die Erkundung von Bergdörfern mögen.
Zypern: Die Mittelmeerinsel sei dank ganzjährig milder Temperaturen auch im Winter eine gute Wahl für Flitterwochen. Eine Vielzahl von Hotels habe sich hier auf Hochzeitsfeiern und -reisen spezialisiert.
Muss es denn immer in die Ferne gehen?
Natürlich nicht. An die Küsten, in den Berge, in eine spannende europäische Stadt oder einfach in ein romantisches Landhotel fast um die Ecke: Frisch vermählte Paare haben vielfältige Optionen, ihre Flitterwochen auch in der Nähe zu verbringen. Tatsächlich seien aber Fernreisen für Hochzeitsreisen nach wie vor „sehr gefragt“, heißt es von FTI. Auch in Zeiten der Klimakrise, in denen solche Trips von immer mehr Menschen kritisch gesehen werden. „Bei Flitterwochen spielen Klimabedenken weniger eine Rolle“, sagt Petra Gollan-Riedel. Sie erklärt sich das mit dem besonderen Typus der Hochzeitsreise. „Das ist für viele etwas, das man nur einmal im Leben macht.“ Wobei das nur so halb stimmt, wenn man der Expertin weiter zuhört: „Was wir merken ist, dass die Leute oft länger bleiben, wenn sie eine Fernreise antreten.“ Und das ist ja auch ein Punkt, der immer wieder unter Klimaschutzgesichtspunkten angebracht wird: Wenn man schon in die Ferne fliegt, dann nicht mehrmals kurz, sondern einmal länger. Und wer würde schon etwas gegen besonders lange Flitterwochen einzuwenden haben?
Autor: Tom Nebe/dpa