Den Junggesellenabschied richtig planen
Der „letzte Abend in Freiheit“ wird häufig mit den besten Freunden gefeiert. (Foto: Adobe Stock)
Vermutlich kennen sie inzwischen alle: Gruppen von Frauen oder Männern, die vorrangig an den Wochenenden durch die Innenstadt oder am Osterdeich entlang ziehen und mit Bauchläden oder Bollerwagen Kleinigkeiten verkaufen, um die Hochzeitskasse aufzubessern. In Hollywoodfilmen wie „Hangover“ oder „Brautalarm“ ist der Junggesellen- beziehungsweise Junggesellinnenabschied (kurz JGA) ohnehin legendär – und läuft gerne mal auf eine unterhaltsame Art und Weise komplett aus dem Ruder.
Doch es gibt natürlich auch noch sehr viele andere Möglichkeiten, um den JGA gebührend zu feiern. Woher der in Deutschland noch recht junge Brauch kommt und wie ihr ihn am besten vorbereiten und feiern könnt, das erfahrt ihr in diesem Artikel.
Herkunft des JGA
Im Gegensatz zum Polterabend ist der Junggesellen- oder Junggesellinnenabschied hierzulande noch nicht so lange Tradition. Er erfreut sich aber immer größerer Beliebtheit. Was die meisten wohl nicht wissen, ist, dass bereits im antiken Griechenland Junggesellenabschiede zelebriert wurden, denn die ersten Aufzeichnungen stammen von den Spartanern.
Ursprünglich war das Ziel, den Bräutigam zu testen: Verhielt sich dieser unwürdig, konnten die Brauteltern die Eheschließung noch verhindern. Eine Gemeinsamkeit zu heute ist, dass der Tag als Verabschiedung aus dem Leben als Unverheiratete und zugleich als Vorbereitung auf die Ehe gilt.
Die Tradition im Wandel
Heute ist der JGA in vielen Ländern weltweit etabliert, wenn auch mit unterschiedlichen Bräuchen und kulturellen Einflüssen. Besonders in den letzten Jahrzehnten entwickelte sich die Feierlichkeit zu überwiegend sehr ausgelassenen (und nicht selten feucht-fröhlichen) Festen, wobei viele der hier nun gängigen Gepflogenheiten aus Großbritannien und den Vereinigten Staaten stammen und übernommen wurden.
Zum Teil wird statt eines einzelnen Abends oder Tages gleich ein gesamtes Wochenende zusammen verbracht – traditionell getrennt nach Männern und Frauen, die jeweils mit ihren Freunden und Verwandten etwas unternehmen. Inzwischen sind aber auch andere Konstellationen nicht mehr unüblich. Von Spaß über Action bis zu Entspannung kann alles unternommen werden, was den Wünschen und Vorlieben von Braut oder Bräutigam entspricht.
Es muss nicht immer die Kneipe sein. Ein entspannter Tag mit den Freund*innen bleibt ebenfalls in guter Erinnerung. (Foto: Adobe Stock)
Die Vorbereitung
Geplant wird das Event hauptsächlich von den Trauzeuginnen und Trauzeugen: für Aktivitäten, Umfang und Ablauf sind generell keine Grenzen gesetzt. Ihr könnt also ruhig kreativ sein, um die Junggesellin oder den Junggesellen zu überraschen – solange es zu ihrem beziehungsweise seinem Charakter passt. So sollten schüchterne Menschen nicht unbedingt zu einer wilden Partynacht oder dem Verkauf mit einem Bauchladen überredet werden oder im Gegensatz dazu für Feierfreudige und Actionfans kein Bastel- oder Filmabend geplant sein. Hier könntet ihr dann zum Beispiel eher durch die Clubs ziehen oder Go-Kart fahren.
Am besten stimmt ihr euch rechtzeitig im Freundes- und Familienkreis ab und sammelt passende Ideen. Nach einer Tendenz oder persönlichen Grenzen können auch die Hauptpersonen selbst befragt werden – natürlich ohne schon zu viel zu verraten. Wenn ihr selbst gerade in der Rolle von Braut oder Bräutigam seid und andere für euch einen JGA organisieren, dann teilt ihnen am besten eure Vorstellungen frühzeitig mit.
Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Normalerweise wird der Abend von der Trauzeugin oder dem Trauzeugen geplant. Dabei können Familie und Freunde natürlich gerne unterstützend zur Seite stehen.
- Wünsche, Grenzen und ein grober zeitlicher Umfang des JGA sollten jeweils mit der Braut und dem Bräutigam abgesprochen werden. Ansonsten sind den Aktivitäten keine Grenzen gesetzt.
- Frühzeitig sollte eine Liste mit allen Gästen angefertigt werden, um niemanden zu vergessen. Dafür sollten ebenfalls Junggesellin oder Junggeselle befragt werden – denn vielleicht kennen die Trauzeugen gar nicht alle, die dabei sein sollen.
- Wahlweise könnt ihr Shirts, Scherpen oder gemeinsame Accessoires anschaffen, damit ihr als Gruppe ein tolles Bild abgebt: Beliebt sind zum Beispiel Shirts mit dem Aufdruck „JGA-Crew“ oder „Team Bride“. Manchmal werden auch lustige Kostüme besorgt – aber dafür solltet ihr auf jeden Fall Rücksicht auf den Humor von Braut oder Bräutigam nehmen, um diese/n nicht bloßzustellen.
- Ob kurz vor der Hochzeit oder mehrere Wochen vorher: Findet als Gruppe einen Termin, der möglichst vielen von euch passt.
- Für Braut und Bräutigam entstehen beim eigenen JGA keine Kosten, denn diese werden von der Gruppe mit übernommen.
Am allerwichtigsten ist aber bei jedem Junggesellen- und Junggesellinnenabschied: Es muss nicht alles zu 100 Prozent durchgeplant sein und glatt laufen.
Habt Spaß und verbringt einfach eine tolle Zeit zusammen!