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Jüdische Hochzeiten in Bremen und der Region

Eheschließung unter der „Chuppa“

Im Judentum ist die Eheschließung die Grundlage für eine Familiengründung: Sie gilt als religiöses Gebot und macht Frau und Mann vollkommen. Im Rahmen einer speziellen Zeremonie mit einem festen Ablauf und einigen Riten sowie Bräuchen werden Braut (hebräisch: „Kalla“) und Bräutigam („Chatan“) getraut.


Bei einer jüdischen Hochzeit steht das Brautpaar mit dem Rabbiner unter einem Baldachin, der „Chuppa“ – am besten unter freiem Himmel. (Foto: AdobeStock/Jason)
 

Der Ehevertrag

Zur Eheschließung wird ein entsprechender Vertrag („Ketuba“) unterzeichnet. Dieser enthält die Verpflichtungen des Ehemannes gegenüber seiner Ehefrau sowie deren Rechte. Im Ablauf gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Strömungen im Judentum: Bei orthodoxen Zeremonien unterzeichnet nur der Bräutigam den Vertrag, bei nicht-orthodoxen auch die Braut. Dabei müssen zwei Zeugen anwesend sein.

 

Die Trauung

Danach findet die eigentliche Trauzeremonie durch den Rabbiner unter einem Baldachin, der „Chuppa“, statt. Dieser steht entweder in einer Synagoge oder nach Möglichkeit draußen. Zuerst werden eine Heiligung und die Angelobung durchgeführt. Außerdem sind Segenssprüche, das Anstecken der Ringe und ein Verlesen des zuvor geschlossenen Ehevertrags Bestandteile der Zeremonie. Je nach Strömung gibt es auch hierbei Verschiedenheiten: Während im orthodoxen Judentum der Bräutigam der Braut den Ring überstreift, findet im nicht-orthodoxen Judentum ein Austausch statt. Nach sieben weiteren Segenssprüchen unter der „Chuppa“ zertritt der Bräutigam ein Glas.

Nach der Trauung kann das Paar kurz alleine zur Ruhe kommen, bevor im Anschluss die Feierlichkeiten mit einem gemeinsamen Essen, Tanz, Gebeten und weiteren Hochzeitstraditionen starten.

 

Synagogen in Bremen und der Region

  • In Bremen liegt die einzige Synagoge der Jüdischen Gemeinde im Stadtteil Schwachhausen an der Schwachhauser Heerstraße.
  • Die Jüdische Gemeinschaft Bremerhaven ist inzwischen in einer ehemaligen Kirche an der Straße Kleiner Blink beheimatet.
  • Das heutige Gotteshaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg befindet sich an der Leo-Trepp-Straße in einer umgebauten Baptistenkapelle. Zu der Oldenburger Synagoge gehört inzwischen auch ein Gemeindehaus.
  • In Delmenhorst ist der Gebetsraum der Jüdischen Gemeinde in der Louisenstraße in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs zu finden.

 

Das solltet ihr beachten

Vor eurer Hochzeit muss der Rabbiner der jeweiligen Gemeinde prüfen, ob ihr heiraten dürft. So ist es bei der Eheschließung nicht erlaubt, blutsverwandt oder verschwägert zu sein oder eine Scheidung ohne einen jüdischen Scheidungsbrief vollzogen zu haben. Außerdem sind Trauzeremonien zwischen Juden und Nichtjuden nicht möglich – sie können nur Zivilehen eingehen.

Eine jüdische Eheschließung bedarf in Deutschland immer auch einer bereits vollzogenen standesamtlichen Trauung. Ihr solltet also eure Hochzeit nicht nur mit der Gemeinde planen, sondern auch mit dem zuständigen Standesamt in Kontakt treten.

Viele Paare heiraten an einem Dienstag, da dieser als besonders gesegnet gilt. An einigen anderen Tagen wiederum werden keine Eheschließungen vorgenommen – unter anderem an Samstagen („Sabbat“) oder Fest- und Fastentagen.


(Titelfoto: Christina Kuhaupt)